rieseln

rieseln

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rie|seln ['ri:zl̩n], rieselte, gerieselt <itr.; ist:
1. in nicht allzu großer Menge [mit feinem hellem Geräusch] fließen:
das Wasser rieselt über die Steine; aus der Wunde rieselt Blut.
Syn.: sich ergießen, plätschern.
2. in vielen kleinen Teilchen, kaum hörbar und in leichter stetiger Bewegung fallen, gleiten, sinken:
der Schnee rieselte lautlos, leise zur Erde; der Kalk rieselt von den Wänden; er ließ Sand durch die Finger rieseln.

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rie|seln 〈V. intr.; hat/ist〉
1. sacht fließen, rinnen
2. in feinen Tropfen fallen (Regen)
● hier hat einst ein Bach, eine Quelle gerieselt; Blut ist aus der Wunde gerieselt; Körner, Sand durch die Finger \rieseln lassen; Angst, ein Schauder rieselt mir über den Rücken; es ist mir kalt über den Rücken gerieselt 〈fig.〉 [<mhd. riselen „tröpfeln, leise regnen“, zu idg. *ris- „fallen, steigen“; verwandt mit rinnen]

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rie|seln <sw. V.> [mhd. riselen = tröpfeln, sachte regnen, zu: rīsen = fallen, Reise]:
1. <hat>
a) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch fließen, rinnen:
in der Nähe rieselte eine Quelle, ein Bächlein;
b) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch in vielen kleinen Teilchen leise, kaum hörbar nach unten fallen, gleiten, sinken:
leise rieselt der Schnee;
an den Wänden rieselte der Kalk.
2. <ist>
a) irgendwohin fließen, rinnen:
das Wasser rieselt über die Steine;
Blut rieselte aus der Wunde in den Sand;
Ü ein Schauder rieselte ihm durch die Glieder, über den Rücken;
b) sich in leichter u. stetiger Bewegung in vielen kleinen Teilchen nach unten bewegen:
feiner Schnee rieselte zur Erde;
sie ließ den Sand durch die Finger r.;
der Kalk rieselte von den Wänden.

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rie|seln <sw. V.> [mhd. riselen = tröpfeln, sachte regnen, zu: rīsen = fallen, ↑Reise]: 1. <hat> a) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch fließen, rinnen: in der Nähe rieselte eine Quelle, ein Bächlein; b) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch in vielen kleinen Teilchen leise, kaum hörbar nach unten fallen, gleiten, sinken: leise rieselt der Schnee; an den Wänden rieselte der Kalk; Im Zimmer rieselt der Verputz (Zenker, Froschfest 142); Der General ... lauschte auf den hinter der Verschalung rieselnden Sand (Plievier, Stalingrad 171). 2. <ist> a) irgendwohin fließen, rinnen: das Wasser rieselt über die Steine; Blut rieselte aus der Wunde in den Sand; Ü Langsam rieselt widerlich graues Licht in den Stollen (Remarque, Westen 79); ein Schauder rieselte ihm durch die Glieder, über den Rücken; <subst.:> da war es schon wieder, ... dieses schwirrende Rieseln, von dem er nicht wusste, wo es stattfand, im Gebälk seines Hauses oder in ihm (Ossowski, Liebe ist 264); b) sich in leichter u. stetiger Bewegung in vielen kleinen Teilchen nach unten bewegen: feiner Schnee rieselte zur Erde; sie ließ den Sand durch die Finger r.; in den Vorgärten rieselten die Blüten zu Boden (Handke, Brief 19); der Kalk rieselte von den Wänden.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Rieseln — Rieseln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und den Schall derjenigen Veränderungen genau nachahmet, welche es bezeichnet. Man gebraucht es, 1) von dem mit diesem Laute verbundenen Fließen der Bäche, Quellen und kleinen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • rieseln — V. (Aufbaustufe) in feinen Partikeln fast geräuschlos zu Boden fallen Synonyme: hinunterrieseln, herabrieseln (geh.), runterrieseln (ugs.) Beispiele: Hinter der Tapete hat leise der Kalk gerieselt. Der Schnee rieselt in kleinen Flocken. rieseln V …   Extremes Deutsch

  • Rieseln — Rieseln, Art der Schattierung (s. d.) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • rieseln — Vsw std. (14. Jh.), spmhd. riselen Stammwort. Wohl Iterativbildung zu dem unter Reise behandelten ahd. rīsan abfallen, niederfallen, stürzen ; denkbar ist aber auch ein Denominativum zu mhd. risel Niederschlag (von der gleichen Grundlage).… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • rieseln — rieseln: Mhd. riselen »tröpfeln, sacht regnen« gehört zu dem im Nhd. untergegangenen starken Verb mhd. rīsen, ahd. rīsan »sich von unten nach oben oder von oben nach unten bewegen, steigen, fallen« (vgl. ↑ Reise). – Zus.: Rieselfeld »zur Düngung… …   Das Herkunftswörterbuch

  • rieseln — a) fließen, laufen, plätschern, rinnen. b) herunterfallen, hinunterrieseln, nach unten fallen/gleiten/sinken, nieseln; (geh.): herabfallen, herabrieseln, herniederfallen. * * * rieseln:1.⇨fließen(1)–2.beijmdm.rieseltschonderKalk:⇨verkalkt(2)… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • rieseln — rie·seln; rieselte, hat / ist gerieselt; [Vi] 1 etwas rieselt irgendwohin (ist) kleine Körnchen (meist Sand, Salz, Zucker) oder Flocken (Schnee) fallen langsam von oben nach unten: In seiner Wohnung rieselt der Kalk schon von den Wänden 2 etwas… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • rieseln — grisele, riesele, risele …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • rieseln — rie|seln ; ich ries[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Rieseln — * Es rieselte mir eiskalt über den Rücken. – Klix, 74 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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